4. Reinigungsstufe der Kläranlage Büren-Nord

Da die Alme als Vorflutgewässer der Kläranlage Büren Nord aufgrund der vorhandenen Geologie (Karst) Kontakt mit den Grundwasserleitern von Trinkwassergewinnungsgebieten hat, wurde 2017 vom Ingenieurbüro OPPERMANN GmbH eine vierte Reinigungsstufe für die Kläranlage geplant.

Ausschlaggebend für die Wahl des Verfahrens der Ozonung waren die vorgefundenen Mikroschadstoffe und das geringe Platzdargebot im Bereich des vorhandenen Kläranlagenablaufes.

Aus der behördlichen Forderung, dass mindestens die Jahresschmutzwassermenge und 70 % der Jahresabwassermenge behandelt werden muss, wurde ein Konzept der Teilstrombehandlung entwickelt, das eine variable Behandlungskapazität zwischen 134 und 200 l/s vorsieht. Da die Konzentration der Schadstoffe bei höherem Mischwasserzufluss sinkt, reicht die für den Mindestteilstrom ermittelte, maximale Ozondosierung durchaus auch für die Behandlung eines höheren Durchflusses. Aus diesem Grund wurde die hydraulische Kapazität des Ozonreaktors auf 200 l/s ausgelegt.

Wichtige Voraussetzung für einen hohen Wirkungsgrad der Ozonung ist, dass dem Ozonreaktor feststofffreies Abwasser zufließt. Daher wurde für die beiden Nachklärbecken, die bei maximalem Mischwasserzufluss häufig erhöhte Feststoffkonzentrationen aufwiesen, eine Sanierung durch ein adaptives Einlaufbauwerk vorgesehen. Dieses bewirkt, dass der Eintritt des belebten Schlammes aus dem Belebungsbecken mit optimaler Geschwindigkeit und in der richtigen Höhe, nämlich unter dem Schlammspiegel, in das Nachklärbecken eintritt. So kann die Filterwirkung des Schlammbettes in den Nachklärbecken optimal genutzt werde und führt zu sehr geringen Feststoffkonzentrationen im Ablauf.

Da die an das Klärwerksgelände angrenzenden Flächen bereits als Ausgleichsflächen für andere Baumaßnahmen genutzt wurden, war die planerische Herausforderung, die vierte Reinigungsstufe unter Berücksichtigung der erforderlichen Abstände vom Gasspeicher und der Gasfackel um diese herum zu planen.

Zur Unterbringung der Technischen Ausrüstung für die Ozonung (Ozongenerator, Restozonvernichter, Kompressor, Pumpen, Schaltschränke etc.) wurde ein Betriebsgebäude mit einer Grundfläche von etwa 40 m² geplant. Der Ozontank (V=40 m³) und die 2 Verdampfer werden außen neben dem Betriebsgebäude aufgestellt.