Vorfluter: Calde, Suderbach, Nebelbeeke
Ortslagen: Burguffeln und Meimbressen
Projektbeschreibung
In der Vergangenheit und gerade im Zuge der Erschließungsarbeiten zur Errichtung des Verkehrsflughafens Kassel Airport kam es in der Ortslage Burguffeln zu vermehrten Überflutungsereignissen aus dem Suderbach – auch bei häufigeren Starkregenereignissen. Im Zuge der Planungen zum Gewerbepark Kassel Airport wurden die Gewässer Calde und im späteren Verlauf der Suderbach bis hinter die Ortslage Burguffeln sowie die Nebelbeeke bis hinter die Ortslage Meimbressen, in die das Regenwasser des geplanten Gewerbeparks entwässern soll, hydraulisch untersucht, um die Auswirkungen der vorhandenen Versiegelung auf die Überflutungsgefahr in den beiden Ortslagen bei Starkregenereignissen abschätzen zu können.
Um eine Risikoanalyse vornehmen zu können, wurden für verschiedene Regen- und Überlaufsituationen zweidimensionale numerische Überflutungssimulationen für den Suderbach in Burguffeln und die Nebelbeeke in Meimbressen durchgeführt. Dabei wurden die Einzugsgebiete der Gewässer bis zu den betroffenen Ortslagen ermittelt und die Modellgrenzen festgelegt, woraus zwei
separate Überflutungsmodelle resultierten.
Zur Ermittlung der Gefahrenlage in den Ortslagen wurden für diese und das jeweils unmittelbar angrenzende Direkteinzugsgebiet zweidimensionale numerische Strömungsmodelle (2D-Modell) erstellt, mit welchen u.a. detaillierte Informationen zu Überflutungsflächen, Wasserständen und Fließwegen und -geschwindigkeiten ermittelt wurden. Die Direktzuflüsse innerhalb der Überflutungsmodelle wurden über eine Niederschlags-Abfluss-Modellierungen (N-A-Modell) ermittelt (Modellierung des im Gebiet fallenden Niederschlags als Regenereignis). Die Ermittlung der Zuflüsse aus den Gesamteinzugsgebieten in das jeweilige 2D-Modell wurden über N-A-Modellierungen nach dem SCS-Verfahren ermittelt und als Wellen als obere Randbedingungen den 2D-Modellen zugeführt. Die Abflüsse aus der Siedlungsentwässerung, im besonderen die (Not-)Entlastungsmengen der bestehenden und geplanten Regenrückhaltebecken, wurden ebenfalls separat ermittelt und dem Modell als punktuelle Randbedingungen („Quellen“) bereitgestellt.
Es wurden für verschiedene Starkregenszenarien der Jährlichkeiten T = 5 a, 10 a, 20 a, 50 a, und 100 a die Gefahren aus Starkregen (wild abfließendem Wasser) und Flusshochwasser sowie das Risiko für die Ortslagen ermittelt. Die Untersuchung gibt somit Aufschluss über die bestehende Überschwemmungsgefahr bei Starkregen und Flusshochwasser sowie eine Grundlage für Überlegungen zum Starkregen- und Hochwasserschutz.
Leistungsumfang (Auszug):
Þ Ortsbegehung zur Klärung der Bestandssituation
Þ vermessungstechnische Bestandsaufnahme der Gewässer inklusive Durchlässe und Bauwerke
Þ Einholen benötigter Grundlagendaten wie DGM1 zur Abbildung des Geländes und Basis-DLM zur Abgrenzung der Flächennutzung und anzusetzenden Rauheiten
Þ Abgrenzung der Einzugsgebiete und Teileinzugsgebiete für die N-A-Modelle und des zweidimensional berechneten Bereichs
Þ Aufbau der N-A-Modelle zur Darstellung der Zuflüsse in das 2D-Gebiet inklusive Abbildung der Regenrückhaltebecken (RRB) im System
Þ Aufbau zweier kombinierter numerischer Strömungsmodelle mit Simulation der Niederschlags-Abfluss-Prozesse und zweidimensionale Berechnung der Oberflächenabflüsse und Einspeisung der über die N-A-Modell berechneten Zuflusswellen / Ganglinien der Gewässer als obere Randbedingungen und der RRB als punktuelle Randbedingungen
Þ Durchführung von Simulationen für unterschiedliche Starkregenereignisse (T = 5 a, T = 10 a, T = 20 a, T = 50 a, T = 100 a) und Auswertung der Berechnung
Þ Aufzeigen von Handlunsmöglichkeiten
Þ Dokumentation der Ergebnisse in Form von Themenplänen mit Darstellung von Abflüssen und Abflussganglinien unterschiedlicher Starkregenereignisse (Starkregengefahrenkarten)sowie schriftlicher Kurzerläuterungen