Renaturierung der Eder im Gemeindegebiet Wabern

Planung von 4 und bauliche Durchführung von 3 Maßnahmen zur Umsetzung der Europäischen
Wasserrahmenrichtlinie, u.a. Herstellung von Furkationen und Anbindung eines Kiesteichs

Oberhalb der Ortschaft Niedemöllrich weist die Eder einen leicht geschwungenen Verlauf mit einer geringen bis mäßigen Breiten-, Tiefen-, Strömungs- und Substratvarianz auf. Innerhalb des Naturschutzgebietes findet sich teils ein begleitender Auwald mit standortgerechten Gehölzen. Unterhalb des Naturschutzgebietes reichen intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen und Wiesenflächen zum Teil bis an die Böschungsoberkanten heran. Unterhalb des Ortes Niedermöllrich wird die Aue in erster Linie als Wiese oder Obstwiese genutzt. Der uferbegleitende Gehölzsaum ist wenn überhaupt nur relativ schmal vertreten. Somit war die Eder in diesem Bereich strukturell mäßig bis stark beeinträchtigt. In Folge der weitgehenden Begradigung der Eder sowie des in vielen Teilbereichen relativ gleichmäßig breiten und tiefen Gewässerbettes fanden sich ökologische Defizite vor allem im aquatischen und amphibischen Teillebensraum vor. Breiten-, Tiefen-, Strömungs- und Substratvarianz waren gegenüber naturnahen Gewässern beeinträchtigt.

Für die Eder wurde in drei Teilbereichen ein verzweigter Flusslauf mit einem mehrfadigen Gerinnebettmuster im Sinne eines naturnahen Zustands erreicht und durch die ökologische Aufwertung des Gewässers die Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt.

Zu diesem Zweck wurde ein Kiesteich angebunden (Maßnahme 1) sowie vier ständig durchflossenen Flussaufweitungen (Furkationen) hergestellt (Maßnahmen 1, 2 und 4). Zur Förderung der eigendynamischen Entwicklung erfolgte eine grobe Vormodellierung des Geländes. Durch Anlegen der charakteristischen ausgedehnten vegetationsfreien Kiesbänke entstand ein strömungslenkender Effekt. Dabei wurde der bei den Aushubarbeiten anfallende Kies an geeigneten Stellen wiedereingebaut, sodass unterschiedliche Strömungszonen, in denen Schnellen und Stillen im regelmäßigen Wechsel auftreten, entstanden. Des Weiteren wurde u.a. durch Totholzstrukturen, welche bereits direkt nach Fertigstellung der Baumaßnahme Schutz und Habitat für die lebensraumtypische Fauna bieten, die naturnahe Entwicklung gefördert.