Bau einer Aufbereitungsanlage am TB Wiesenfeld / Burgwald

Die Gemeinde Burgwald musste den Brunnen Wiesenfeld im Dezember 2010 außer Betrieb nehmen, da im Trinkwasser die Chemikalie 1,1,2,2-Tetrachlorethan oberhalb des erlaubten Grenzwertes nachgewiesen wurde.

Um den Ausfall kompensieren zu können, wurde kurzfristig Wasser von der Energie Gesellschaft Frankenberg (EGF) vom HB Vogelhaus mittels provisorischer Leitungsverlegung und  Druckerhöhungsstation in das Versorgungsgebiet von Burgwald übergeleitet.

In der Folgezeit wurde die Möglichkeit der Aufbereitung des Brunnenwassers Wiesenfeld mit dem TZW Karlsruhe untersucht, um diesen wieder in Betrieb nehmen zu können. Die Untersuchungen zeigten, dass eine großtechnische Aufbereitung mittels Aktivkohlefiltration möglich und wirtschaftlich war.

Die Gemeinde Burgwald beauftragte im Jahr 2015 zur Sicherstellung einer zukunftsfähigen Wasserversorgung folgende einzelnen Bauabschnitte (1.-3. BA):

1. BA:  Neubau Verbindungsltg. HB Ersthausen zum ON Wiesenfeld DA 110 x 10.0 PE-HD, L=2.122 m, Spülbohrverfahren und offene Bauweise

2. BA:   Erneuerung Verbindungsltg. Brunnen Wiesenfeld – HB Burgwald, DA 180 x 16,4 PE-HD, L=1.725 m, Rohrpflug-/ Spülbohrverfahren/ offene Bauweise, einschl. Hydr. Berechnung Brandschutz für Burgwald

3. BA:   Erweiterung und Bau WA am Brunnen Wiesenfeld

In erster Linie diente der Bau der Aufbereitungsanlage Brunnen Wiesenfeld (3. BA) der langfristigen Sicherung der Wasserversorgung der Gemeinde Burgwald sowie der Wasserlieferung nach Allendorf und ggf. zukünftig auch nach Frankenberg.
Das Ziel des 1. BA. war, die Versorgungssicherheit von Ernsthau-sen (damals Inselbetrieb) deutlich zu erhöhen und weiterhin auch das Wasser vom Brunnen Ernsthausen in Wiesenfeld verfügbar zu machen. Durch den Anschluss von Ernsthausen konnte die zugekaufte Wassermenge von der EGF um rd. 100 m³/d reduziert werden.
Durch die Erneuerung der Verbindungsleitung zwischen dem Brunnen Wiesenfeld und dem HB Burgwald (2. BA) konnte die vorhandene, teilweise über 75 Jahre alte Verbindungsleitung stillgelegt werden. Die neue Leitung wurde für eine höhere Wassermenge von bis zu 110 m³/h (Rückspülfall) ausgelegt.
Nach dem Bau der Aufbereitungsanlage mit Aktivkohlefiltration konnte der Tiefbrunnen Wiesenfeld im März 2019 wieder in Betrieb genommen werden. Es wurde außerdem eine UV-Anlage und eine Pumpstation installiert sowie der bestehende Rieselentgaser ertüchtigt.

Im Zuge des 2. BA wurde Brandschutz der Ortslage Burgwald rechnerisch bzw. hydraulisch überprüft und für einen Brandschutz von 1.600 l/min ausgelegt.
Nach hydr. Berechnung wurde im HB Burgwald die DEA erneuert um den geforderten Brandschutz sicherzustellen.