Im Planungsbereich floss die Sonder offen aus Westen kommend in einem geschlossenen Profil auf rund 25 m unter dem Gebäude der Berufsakademie Nordhessen gGmbH (Studienakademie) hindurch, woraufhin sich nach einem 10 m langen offenen Trogprofil ein 35 m langes Kastenprofil zur Querung des Parkplatzes anschloss. Das Gewässer war hier vollständig verändert und wies keinerlei natürliche Strukturen auf.
Die Grünfläche südlich der Sonder stand für eine Ge-wässerentwicklung und Bereitstellung eines Entwicklungskorridors auf rund 55 m Breite zur Verfügung. Durch die Gewässeroffenlegung mit naturnaher und retentionsraumschaffender Gestaltung wurde ein (schwach) mäandrierender Flusslauf mit flachem und durch großflächige Schotterbänke gekennzeichnetem Profil mit Ausbildung von Strukturelementen, wie Kol-ken oder Schnellen, erreicht. Innerhalb des Bereichs wurde eine gelenkte eigendynamische Entwicklung des Gewässers sowie natürliche Sukzession auf Rohboden zugelassen und durch strukturbildende Maßnahmen gefördert. Der alte Gewässerverlauf unterhalb des Gebäudes wurde gesichert und verfüllt. Das Kastenprofil zwischen der Gebäudeunterführung wurde aufgrund seiner hydraulischen Überlastung verlegt und vergrößert sowie mit naturnahem Sohlsubstrat versehen. Aufgrund der geringen Überdeckung und zur Bewusstseinsschaffung verrohrter Gewässer wurde die Oberfläche des Kastenprofils mit blauem Granulat als „blaues Band“ versehen.
Zum Nachweis der möglichen Auswirkungen auf die hydraulische Leistungsfähigkeit des Gewässers wurde eine eindimensionalen Spiegellinienberechnung für Q = 15,5 m³/s (> HQ10, max. Abfluss anschließender „Wäschebachdurchlass“) durchgeführt.